Wie man das Land als Frau erlebt – Iran Part II

So magisch orientalisch, so extrem.

Während unserer Zeit im Iran hätte ich schon nach wenigen Stunden beginnen können über das facettenreiche Land in Zentralasien zu schreiben. Bereits am Flughafen gab es so viele neue Eindrücke. Oder auch die Ankunft bei unserem Host, welcher nachts um 04.00 Uhr von der Polizei angerufen wurde, um zu bestätigen, dass wir keine Geschäftspartner oder Journalisten sind.

Damit hatte ich nicht gerechnet. Der erste Ausflug in die quirligen, nach Gewürzen duftenden Straßen Teherans. Alles war neu und vor allem eins – alles war anders. So viel anders als ich es mir vorgestellt hatte. Da ließt man Monate über Land, Leute, Kultur und Religion, was darf eine Frau, wer gibt wem die Hand, wie benimmt man sich. Dann kommt man an, wird von einem (fremden) Mann herzlich umarmt, jeder ist wach bis die frühen Morgenstunden, philosophiert über das Leben, das Land, die Politik.

Als wir am nächsten Tag bei unserem Host aufwachen sitzt ein Mädchen auf der Couch. In kurzer Hose, gepierct, tätowiert. Wow – damit habe ich nicht gerechnet! Sie führt eine offene Beziehung mit unserem Host. Meinen Blick hätte ich ja gern gesehen, als ich das erfahren habe. Fast kommt es mir vor, als wären die Menschen hier nur halb so konservativ, wie wir Deutschen.

Der Iran überrascht mich am ersten Tag sehr positiv mit seiner Lockerheit und Offenheit.

Allerdings ändert sich das im Laufe der Reise circa täglich.

Gut, ich muss ein Kopftuch und eine längere Jacke tragen. Ja, es ist heiß, aber nein, es stört mich nicht. Es gibt wahrlich Schlimmeres. Das werde ich noch mehrfach feststellen.

Es ist circa 1 Uhr nachts – wir fahren durch die Straßen Teherans, die Musik dröhnt durch das Auto. „This is our house, this are our rules“ -ja, das merkt man. Hier lässt sich die junge Generation nur sehr wenig vorschreiben. Wir haben so viel Spaß mit Menschen, welche wir nicht einmal seit 48 Stunden kennen. Wir schreien die Texte durch das fahrende Auto und fliegen durch die bunt beleuchteten Straßen der unerwartet modernen Hauptstadt.

Wenn mich jemand fragen würde, weshalb ich diese Reise mache – genau deshalb! Genau das sind die Momente, welche einem niemand man mehr nehmen kann. So einfach, so unkompliziert, so frei und weit weg von allen Gedanken.

Später in der Nacht sitzen wir in einem Café, hier kennt man die wenigen Plätze, welche nach Mitternacht geöffnet haben dürfen. Wieder denke ich – ach naja, so problematisch ist das doch hier alles nicht.

Ich unterhalte mich mit einem Mädchen. Sie ist unglaublich gebildet und so schön. Sie studiert, arbeitet nebenbei viel. Allgemein ist sie sehr fröhlich, singt und tanzt gern und gut.

„Anni, was denkst du über Frauen im Iran?“

Puhh….so recht weiß ich nicht, worauf sie hinaus will. Sie sind schön?! Sie sind unglaublich hilfsbereit? Gastfreundlich?

„Ja, das ist unsere Kultur. Aber was denkst du über das Leben hier? Muss es nicht schön sein, in Deutschland alle Möglichkeiten zu haben? Du darfst alles tun was du möchtest, raus gehen wann du möchtest. Unbeschwert tanzen, lachen und Spaß haben.“

Ich sehe wie ihre großen braunen Augen in der Dunkelheit funkeln, sie hat Tränen in den Augen.

Da ist sie – die Realität. Natürlich ist es für mich als Tourist in Ordnung ein Kopftuch zu tragen. Aber wie würde ich mich denn fühlen, müsste ich das jeden Tag tun? Ohne eine Wahl. Wie ist es in eine Religion geboren zu werden, an die man nie geglaubt hat? In einer Kultur voller Verbote zu leben. Nicht mit seinen Freunden tanzen zu dürfen. Facebook und Youtube zu nutzen, im ständigen Wissen, wenn die Polizei je etwas sucht, was man mir anhängen möchte, es ein Leichtes ist. Man nicht einfach so das Land verlassen kann, wann man möchte.

All diese Dinge, über welche wir nie nachdenken, da sie für uns selbstverständlich sind. Selbstverständlich, dass wir das Glück haben in einem Land geboren wurden zu sein, welches uns nicht nur zu Hause alle Freiheiten der Welt gibt, sondern auch dessen Pass die goldene Eintrittskarte zu nahezu jedem Land der Welt ist.

Ich finde das sollten wir uns etwas öfter vor Augen führen und vor allem dankbar dafür sein. Ja, die Politik in unserem Land mag nicht immer das Gelbe vom Ei sein. Solang Länder Waffen produzieren und ausliefern, um Kriege weiterzuführen, und die Medien uns nur berichten, was wir hören sollen, fällt es schwer, überhaupt Dingen Glaube zu schenken. Aber wir sollten uns bewusst darüber sein, dass es jedem Einzelnen von uns unglaublich gut geht!!!

Wenn auch nicht ganz passend zum Text, an der Stelle aber ein so wahres Zitat von K.I.Z.: „Ihr könnt im Wahllokal ankreuzen, wer den Puff besitzt. Es bleiben immer die gleichen Freier, denen ihr einen lutschen müsst!“

So ist es und so bleibt es auch sicher auch noch eine Weile – auch in Hinsicht auf unsere anstehenden Wahlen, sollte jeder darüber nachdenken, wozu er mit einer „Protestwahl“ oder mit nicht wählen beitragen könnte. Was passiert, wenn man patriotische Egoisten wählt, sollten u.a. die USA oder die Türkei als Negativbeispiel grade eindrucksvoll zeigen.

Genug der Politik – zurück zum Iran.

Was passiert mit Dingen, die man Menschen verbietet? Genau- es macht sie interessant! Dinge, welche man vorgeschrieben bekommt hingegen sind immer irgendwie belastend und so richtig gern macht man sie nicht.

Oder weshalb konsumieren in Deutschland mehr Menschen Marihuana als in den Niederlanden? Weshalb machten wir als Kinder nicht gern Mittagsschlaf?

Wir möchten selbst bestimmen, was wir tun.

Nun könnt ihr euch sicher vorstellen, was in einem Land passiert, in dem nahezu alles was Spaß machen könnte, verboten ist. Somit ist es nicht verwunderlich, dass uns innerhalb weniger Tage unzählige Male Alkohol oder Joints angeboten, wir zu Hauspartys eingeladen wurden.

Es entwickelt sich eine richtige Szene. Dort gibt es nichts, was es nicht gibt. Allerdings macht genau das Menschen kriminell. Sie bringen sich in Gefahr, nur um ein Stück „normales“ Leben zu haben.

Wir haben viele Menschen im Iran kennengelernt. Sehr oft war ich erstaunt, wie unglaublich intelligent sie waren. Eine junge Generation, voller Wissen über Politik, nahezu jeder hat einen Studienabschluss. Aber was wollen 80% von ihnen nach dem Studium machen? Sie möchten ins Ausland gehen. Klar, das kann ich völlig nachvollziehen. Sie möchten erleben und fühlen, was sie nur aus den -wahrscheinlich verbotenen- Medien kennen.
Genau damit macht sich das Land selbst kaputt. Es vertreibt seine aufstrebende Jugend. Alles könnte so schön sein. Wir treffen so viele junge Leute, welche ihr Land wirklich lieben. Und das völlig zu recht. Es ist wunderschön, es ist orientalisch, es ist fröhlich. Wenn man ihm nur die Chance dazu gibt.

Nun denkt man sicher wieder „Jaja, der Islam eben. Diese komischen Muslime…“ Nein! Genau so ist es nicht. Das ist nur der Staat! Kaum etwas der Regeln, Gesetze und Verbote hier hat etwas mit dem Islam zu tun. Nun sind wir seit einer Weile in Malaysia und haben sehr viel über den Islam gelernt und durch unser Ramadanprojekt uns ganz freiwillig viel mit der Religion beschäftigt.
Mindestens 90% der Muslime, welchen wir begegnet sind, waren unheimlich tolerant, offen und freundlich. Verhaltensweisen von Menschen, Gesetze in Ländern, oder gar psychische Aussetzer (wie Amokläufe) kann man nun mal nicht an Hand einer Religion festlegen.
Natürlich habe ich im Iran das ein oder andere Mal zu spüren bekommen, dass ich die Frau bin. Allerdings kam das äußerst selten vor.

Eindeutig war, dass einer unserer Couchsurfinghosts ausschließlich mit Christian gesprochen hat. Ich denke: „Ach ja, da haben wir es ja. Ich bin eine Frau, ich werde ignoriert.“. So schnell erwischt man sich dabei, sofort den Vorurteilen zu verfallen, obwohl es nur ein kleiner erster Eindruck ist. Anfangs war ich irritiert und auch ein bisschen wütend. Nach zwei Stunden einfach nur froh darüber. Die Vorurteile waren verschwunden und die Erkenntnisse klar. Er war ganz einfach ein Macho wie er im Buche steht. Mit seiner Frau hat er nämlich auch nicht gesprochen (außer sie sollte ihm etwas zum Essen bringen). Wenn er mit Christian gesprochen hat, dann immer über sein Geld, seine Urlaube, seine Häuser. Aha. Interessant. Wieder ein Beweis dafür, dass man Menschen nicht sofort verurteilen sollte. Gut, er war in meinen Augen wirklich nicht die Kategorie Mensch mit der ich kommunizieren möchte (ich anscheinend ja auch nicht seine^^), aber das lag natürlich nicht an der Religion, sondern in meinen Augen einfach am Charakter.
Alles andere waren Kleinigkeiten, welche meist mit anerzogener Höflichkeit und der Kultur zusammenhingen. Und um ehrlich zu sein, ist es super entspannt endlich an einem Flughafen mal nicht von 100 Taxifahrern belagert zu werden und ganz witzig zu sehen, wie sich alle auf Christian stürzen und ich locker raus spazieren kann. 😉

Die ganze Mann-Frau Geschichte hat in meinen Augen also wenig mit Religion zu tun und kann manchmal sogar ganz angenehm sein. Solang man als Tourist im Land ist.

Als im Iran lebende Frau sieht das sicher schon ganz anders aus.

Denn bereits nach einem Monat macht sich das frische Brot mit Honig und Feigen zum Frühstück auf den Hüften bemerkbar. Das schlägt aufs Gemüt. Mein Körper verändert sich. Die Ernährung hier ist alles andere als gesund und Alternativen gibt es einfach nicht. Man möchte ja auch niemanden vor den Kopf stoßen, nachdem die Mutti zwei Tage in der Küche stand, um den deutschen Ehrengästen all ihre Kochkünste zu präsentieren.

Okay, kompensiert man das halt mit Sport. Haha. Kann man machen- jedenfalls wenn man ein Mann ist. Bin ich aber nicht. Das heißt im Klartext, dass es mir verboten ist draußen Sport zu machen. Wie auch? Mit Jacke und Kopftuch bei 35 Grad?! Die Wohnung/das Schlafzimmer teilen wir uns in der Regel mit 2-5 anderen Leuten. Also auch nicht der beste Platz, um im Laufe des Tages ein Workout hinzulegen. Naja okay, wohl fühle ich mich nicht, aber die Sicherheit, dass ich in Asien gesund essen und mich viel bewegen kann, beruhigt ein wenig. Bis dahin habe ich ja immerhin genug Jacken und Tücher, um die neuen 1-2 Kilo nett zu verstecken.

Das ist aber leider nicht alles. Was zum Teufel ist mit meiner Haut los!? So sah ich ja nicht mal in der Pubertät aus!
Ein Iraner fragt mich: „Findest du auch, dass die Frauen hier viel zu viel Make Up tragen?“. Recht hat er. Aber hat er je darüber nachgedacht weshalb? Wenn ich im Sommer im kurzen Kleidchen los gehe, trag ich dazu sicher nicht noch den roten Lippenstift auf. Wäre ja glatt übertrieben. Wenn meine Haare heute gut liegen, muss ich mich ja nicht unbedingt schminken. Klar. Aber hier? Hier ist das natürlich anders. Die Mädels geben sich natürlich viel Mühe mit ihren Outfits. Letztendlich ist aber das einzig Einzigartige in der Öffentlichkeit an ihnen ihr Gesicht. Dementsprechend wollen sie hier alles rausholen und übertreiben gern mal. Das merke ich selbst ganz schnell. Mit so einem Kopftuch wirkt nämlich der rote Lippenstift gar nicht mehr so übertrieben.

Überflüssige Kilos und unreine Haut von zu viel Make Up. Ich hätte mir schönere Mitbringsel vorstellen können, um ehrlich zu sein.

Zu viel Fleisch, zu wenig Gemüse. Zu viele Regeln, zu wenig Freiheit.

Nach einem Monat verlassen wir das von mir geliebt-gehasste Land…. Ob ich wieder komme? Das weiß ich nicht so genau. Es war eine sehr interessante Erfahrung, welche ich nicht missen möchte. Auch würde ich zu 1000% jedem den Iran als Reiseland empfehlen. Als sicheres Reiseland (auch allein reisenden Frauen). Für mich reicht dieser Einblick jedoch vorerst. Die Städte sind modern, die Dörfer historisch. Die Moscheen beeindruckend, die Kultur toll. Jedoch bin ich nach wie vor nicht sicher, ob man mit Tourismus den Menschen vor Ort hilft (das steht außer Frage), oder ob man nicht somit auch der Regierung zeigt, dass Touristen einen Islamischen Staat ja als spannend empfinden.

Ich habe den Iran wirklich lieben gelernt. Ich habe Freunde gefunden. Ich habe tolles Essen gegessen, den besten Tee getrunken. Ich habe mit den Menschen gelacht und geweint, alles mit ihnen geteilt, gelernt mehr zu teilen. Ich habe gelernt Menschen mehr zu vertrauen, mich mehr mit Politik und Geschichte zu beschäftigen.

Aber vor Allem habe ich meine Freiheit und mein Leben in Deutschland und der weiten Welt sehr zu schätzen und zu lieben gelernt!

(Für alle, die den ersten Teil unserer Iran-Reise überlesen haben: HIER findet ihr ihn!)

Anni

Ramadan 2017 – Was das ist und weshalb wir das eigentlich machen

1. Was ist das eigentlich?!

Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime. Er ist eine wichtige Säule der fünf Säulen des Koran. Es wird gefastet um die Zufriedenheit Gottes (Allahs) zu erlangen. Des Weiteren gehörte das Fasten zur Tradition des Propheten Muhammad, welcher als Vorbild für alle Gläubigen gilt.

2. Warum machen die das?

Sinn des Fastens ist es grundsätzlich zu zeigen, wie die armen und hungerleidenen Menschen fühlen, daraus Mitgefühl und Nächstenliebe zu lernen, als aber auch seine psychischen und körperlichen Grenzen kennenzulernen, zurück zu sich selbst zu finden.

Wie viel Nahrung benötige ich eigentlich? Ist es jetzt wirklich notwendig die fünfte Zigarette heute zu rauchen? Was kann ich alles aushalten,wenn ich wirklich will?

Oft vergessen wir im Alltag wie viel von dem, was wir konsumieren eigentlich völlig überflüssig ist. Im Ramadan wird einem das ganz schnell wieder bewusst. Die Muslime lösen all diese Herausforderungen allein mit ihrem Glauben an Gott. Sehr beeindruckend!

Wir selbst wollen uns in dieser Zeit ein wenig mehr mit dem Thema Meditation auseinandersetzten. Denn auch diese kann einem da vielleicht weiter helfen

3. Fasten…wie bei uns vor Ostern?

Naja …fast. Nur sehr viel extremer.

Von Sonnenaufgang (Beginn des ersten Gebets des Tages) bis zum Sonnenuntergang wird gefastet. Es gibt nichts zu essen oder trinken (nein, auch kein Wasser oder Ähnliches), keine Zigaretten, keine Küsse, Umarmungen, Zuneigungen, von Sex ganz zu schweigen. Auch wird die Zeit viel mehr zum beten, nachdenken und für Zeit mit der Familie genutzt. Auch geschimpft, schlecht geredet oder beschwert wird sich in diesen Tagen nicht.

Kann man nicht aushalten? Oh doch, die 1,6 Billionen Muslime der Welt schaffen es ja auch.

4. Müssen das alle machen?

Nein. Es gibt einige Ausnahmen und niemand ist gezwungen. Schwangere, Kinder, alte oder kranke Menschen, Reisende, Frauen während ihrer Periode oder Menschen, welche körperlich hart arbeiten müssen, sind ausgenommen. Bei z. B. Reisenden gilt die Regelung, dass man die verpassten Tage bis zum Beginn des folgendes Ramadan nachholen sollte, egal ob ab zusammenhängenden Tagen oder an einzelnen Tagen. Muss man natürlich nicht, macht aber jeder. Denn niemand fastet, nur weil er Muslim ist und das muss. Jeder macht es, weil er es gern tut. Für seinen Gott.

5.Aber da kann man doch nicht arbeiten?!

Jein. Das wird ziemlich unterschiedlich gehandhabt. Wie schon erwähnt, dürfen ja grundsätzlich die hart Arbeitenden beim fasten Ausnahmen machen. Mancherorts sind einfach Ferien oder meist arbeiten die Menschen verkürzt. In rein muslimischen Ländern/Orten kann es aber auch gut und gern mal sein, dass sämtliche Geschäfte geschlossen bleiben und es sogar schwierig sein kann am Tag etwas ess- oder trinkbares zu ergattern.

6. Wie sieht der Tagesablauf aus?

Das ist selbstverständlich sehr unterschiedlich. Eins ist gleich- alle stehen vor dem Sonnenaufgang auf (oder sind noch wach), um evtl. noch etwas zu essen, vor allem aber zu beten. Die Muslime beten 5 Mal am Tag. Während des Ramadans versucht das auch jeder möglichst einzuhalten, da sich speziell im „heiligen Monat“ jeder vor seinem Gott von der verbindlichsten Seite zeigen möchte.

Der Tag gestaltet sich weitestgehend individuell.
Zum Sonnenuntergang wird das Iftar (die erste Mahlzeit, die das Fasten unterbricht) zelebriert. Auf verschiedenste Weise. Manche genießen die Speisen in ihrem Lieblingsrestaurant, andere zu Hause im Kreise der Familie. Viele gehen jedoch auch zur Moschee. Dort findet während des Ramadans ein gemeinsames Abendmahl für alle statt. Bevor das vorletzte Gebet des Tages beginnt, bekommt jeder (ganz egal ob Muslim oder nicht) in der Moschee etwas zum Essen und zum Trinken. Mit Beginn des Rufes des Muezzin darf gegessen werden, nach dem Essen wird in der Moschee gemeinsam gebetet. Gäste sind herzlich willkommen, wie wir in unserem persönlichen Tagebuch noch berichten werden.

7. Und am Ende?

Am Ende wird das Zuckerfest gefeiert (dies kann mancher Orts bis zu vier Tage dauern). Grundsätzlich soll es ein bisschen was von unserem Weihnachten haben, ein großes Fressfest mit der ganzen Familie. Hierzu berichten wir euch jedoch lieber dann mehr, wenn wir es selbst erlebt haben.

8. Also nehmen da auch alle ab?

Nein! Ganz klares nein. Ich habe das Gefühl, die Menschen essen doppelt so viel, als sie es sonst tun. Und vor allem viel Zucker. So, jetzt stellt euch das Ganze mal nachts vor. Ich meine, wenn wir mal einen Tag haben, an dem wir sehr früh frühstücken, während des restlichen Tages nicht zu essen kommen, abends erst zu Hause wieder zu Abend essen. Klingt nicht sooo schlimm, oder? Ist es auch grundsätzlich nicht. Schlimm wird es erst dann, wenn du mit dem Gefühl an die Sache ran gehst „Wow geil, jetzt habe ich die ganze Nacht Zeit zum essen!“. Und das tun so Einige.

By the way- Ramadan ist der Monat mit der meisten Lebensmittelverschwendung. Das passt mir persönlich ja nicht so richtig. Erst recht nicht in einem Monat, in welchem man an den Hunger und das Leid anderer erinnert werden soll.

Ich meine klar- wir alle wissen, was passiert, wenn man mit Hunger einkaufen geht. Aber speziell die Moscheen sollten vermehrt darauf achten, die Reste der Mahlzeiten zu spenden.

Last but not least – die sicher interessanteste Frage für alle Leser:

9. Warum machen wir das nun eigentlich?!

Generell sind wir für viele Dinge offen. So eine Reise sollte eben nicht einfach „Urlaub“ sein. Man möchte sich bilden, weiterentwickeln, neue Erfahrungen machen. All diese Dinge können wir mit unserem „Experiment Ramadan“ zusammenführen.

Mit diesem Monat können wir allerdings nicht nur uns selbst bilden, sondern auch euch. Jeder der diesen Artikel grade bis mindestens zu dieser Stelle gelesen hat, weiß doch sicher jetzt schon mehr über das Thema als vorher, oder? Genau so soll es sein 🙂

Wir sind gespannt, ob wir mental und körperlich stark genug sind das durchzuziehen. Wir sind gespannt auf die Geschichten und Erlebnisse. Wir sind gespannt auf die Menschen.

Habt ihr Fragen oder Anregungen!? Lasst es uns bitte wissen! Wir können für euch recherchieren und die Menschen vor Ort befragen.

Anni

Gefühlschaos beim Abschied auf Zeit

Wie lang will ich diese Zeilen schon schreiben.

Nie ist der richtige Moment. Im Einen ist man zu emotional, zu melancholisch, im Anderen zu beeindruckt und abgelenkt von vielen neuen und tollen Dingen, welche das Beschreiben sämtlicher Gefühle auch nicht grade erleichtert.

Gefühle…..puh….das ist ja genau mein Thema 😀

Trotzdem habe ich das Gefühl genau diesen Post unbedingt schreiben zu wollen.
Christian und ich schreiben -wie euch sicher aufgefallen ist- unabhängig voneinander die Posts. Gerade bei diesem möchte ich das allerdings nochmals betonen, da diese Empfindungen sehr persönlich auf mich bezogen sind. Natürlich denke ich zu wissen, wie sich Christian gefühlt hat, halte es aber nicht für sinnvoll, dieses Thema in der „wir-Form“ auszuführen.
Vor dem Start unserer Reise habe ich viel gelesen. Eine Menge Reiseblogger berichten über ihren theatralischen Abschied, winkend am Flughafen. Zum Glück war das bei uns nicht so. Aber beginnen wir am Anfang. Wann war eigentlich der Anfang? Einige Freunde sieht man, aber rechnet nicht damit, dass man es tatsächlich nicht noch einmal schafft, den anderen zu treffen.
Von anderen verabschiedet man sich mehrfach – zumindest innerlich-, weil man es nicht wahr haben möchte, dass man sich für eine so lange Zeit nicht sehen kann.

Begonnen hat es mit unseren Kollegen. Menschen, welche man zwei Drittel eines Wochentages permanent um sich hat. Menschen, welche man, in unserem Fall, sehr sehr lieb gewonnen hat. Der letzte Arbeitstag ist da, wir geben Frühstück aus, bekommen unglaublich liebe Geschenke, aber sonst….sonst ist alles wie immer. Ich gehe zur Arbeit, habe einen wirklich schönen Tag, verabschiede mich. Thats it. „War das alles?“ – das kaufe ich mir selbst nicht ganz ab. Im Normalfall bin ich so unglaublich emotional, dass ich Tränen in den Augen habe , sobald im Steigerwaldstadion mal zwanzig Leute mehr mitsingen, als es in der Regel der Fall ist. (okay, das mag jetzt vielleicht auch nicht jeder nachvollziehen können^^) Man realisiert es eben einfach nicht. Gar nicht. Ich steige in mein Auto und habe das Gefühl am nächsten Morgen wieder auf diesem Parkplatz zu stehen.
Die nächsten zwei Wochen sind unfassbar intensiv. Wir verbringen so viel Zeit wie möglich, mit nahe zu allen Menschen, die uns wichtig sind. Jeden Abend ist jemand bei uns zu Gast und wir genießen es so gut wir nur können. Nebenbei möchte ja auch noch eine Wohnung aufgelöst, eine Abschiedsfeier organisiert, zwei Rucksäcke gepackt und die Gefühle unter Kontrolle gebracht werden. Alles wurde von Tag zu Tag stressiger. Da wir aber unfassbar tolle Freunde haben, welche uns in allen Lebenslagen unterstützen, waren wir zwar am Ende wirklich urlaubsreif, aber bevor man 1,5 Jahre Freizeit hat, ist das zu verkraften. 😉

Ein bisschen aus der Bahn geworfen hat mich eine besondere Begegnung. Zufällig lerne ich eine Dame kennen, welche mich nur berufsbedingt kennt. Wir sehen uns zum zweiten Mal. Sie schaut mich an und sagt „Was ist denn mit dir los? Kann es sein,dass da jemand plötzlich nicht los lassen kann , oder will!?“

Shit! Mir kullern sofort Tränen über mein Gesicht. Das habe ich so nicht erwartet. Sicher ist das auch der Grund, weshalb mich dieser Satz so trifft. Verdammt, sie hat irgendwie Recht! Will ich eigentlich meine Familie so lange nicht sehen, obwohl ich weiß, wie sehr ich ihnen fehlen werde? Will ich ohne meinen süßen, kuscheligen Kater im Arm aufwachen? Will ich den Abstand zwischen den mir so wichtigen Menschen zulassen?! Will ich nicht einfach mal die Tür hinter mir schließen können, an einem Ort, welchen ich „zu Hause“ nenne?

Die kommenden Tage sind wirklich nicht leicht. Ich denke viel nach. Sehr viel. Aber verdammt! Ich tue das, wovon ich geträumt habe! Was soll daran falsch sein?! Warum wollen wir eigentlich immer das, was wir grade nicht haben?
Hier möchte ich aber noch kurz ein Danke für die Gespräche und alle anderen Dinge, an die hier angesprochene Dame richten, da ich sehr sicher bin, dass sie das hier ließt 🙂
Weiter im Text…
Es ist Ende der Woche- Abschiedsfeier! Wahnsinn! Ihr seid alle verrückt! Ich muss es immer wieder sagen: Riesiges Danke an alle. Für jede Art der Unterstützung! (egal ob Vorbereitungen, Umsetzung, unfassbare Aufräumarbeiten, oder selbstverständlich jedes einzelne Geschenk!) Ihr seid wundervoll.
Zur Feier gab es nur wenige Verabschiedungen. Die meisten Leute sehen wir nochmal, oder wir sind schlicht überfordert mit all den tollen Menschen, lieben Wünschen und rennen nur von einer Person zur anderen, sodass kaum große Emotionen aufkommen können.

Allerdings ist am nächsten Tag Heimspiel. Davor grault es mir seit Wochen. Das letzte mal für 1,5 Jahre in meinem geliebten SWS stehen. Dass die Gesamtsituation im Verein nicht die Beste ist, macht es mir nicht leichter. Abpfiff. Ich habe Tränen in den Augen. Na prima. Die Sonne scheint, super für meine Sonnenbrille und mich. So- jetzt aber mal zusammen reißen und sich von den Jungs verabschieden. Ein Satz rettet mich: „Anni, hab dich nicht so. Wenn unsere Stadionverbote eintrudeln, dürfen wir drei Jahre nicht hier stehen.“ Ich muss lachen. Wie wahr… Immerhin gehe ich freiwillig und kann jeder Zeit zurück kommen. Zum Beispiel, wenn es um Auf- oder Abstieg geht. Aber wir wollen mal nicht übertreiben 😉
(zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, ist dieser Beitrag schon ein paar Wochen alt, wie jedem Fußballinteressenten jetzt sicher auffällt)
Innerhalb der kommenden Woche versuche ich mit allen wichtigen Menschen vor Ort so gut und so intensiv wie nur möglich meine Zeit zu verbringen. Klappt besser als vermutet. Ich nehme mir die Zeit und genieße diese.

Natürlich heißt das wenig Schlaf, viel zu tun, Stress. Die letzten Stunden auf den Tanzflächen Erfurts, ein letztes Mal der Blick vom Petersberg auf die schönste Stadt der Welt. Nicht nur genau diese Menschen werde ich unglaublich vermissen, nein – mein Erfurt wird mir fehlen! Seit zehn Jahren lebe ich nun hier, habe so viel erlebt, unfassbar viele und tolle Menschen kennengelernt und was soll ich sagen!? Erfurt ist meine zweite Heimat geworden. #meinerfurtdichwerdichvermissen
Donnerstag, 17.00Uhr Wohnungsübergabe – 17.15 Uhr tragen wir die letzten Kartons aus der Wohnung, während die Dame der WBG die Schlüssel prüft und mit der neuen Bewohnerin alles begutachtet. Die letzten Tage waren stressig. Am Abend fahre ich mit dem Auto voller Kartons zu meinen Eltern. Es ist schon dunkel, die Lichter der Stadt strahlen mir entgegen. Natürlich rollen mir Tränen über das Gesicht.

Freitag fahren wir ein letztes Mal zu Christians Familie und Freunden nach Laucha. Wir haben einen schönen Abend und viele herzliche Momente und Umarmungen. Samstag zurück nach Saalfeld, zu meiner Familie. Auf die Verabschiedung von Eltern muss ich wohl nicht näher eingehen, oder?! Natürlich versucht man für sich selbst und alle Beteiligten möglichst stark zu sein, aber ich denke jedem ist klar, was es für Eltern heißt, ihre Kinder über ein Jahr nicht zu sehen und jedem ist ebenso bewusst wie es sich für Kinder anfühlt, die eigenen Eltern weinen zu sehen. Es gibt wenige schlimmere Gefühle.

Für Samstag haben wir meine Familie und einige unserer wichtigsten Freunde zu meinen Eltern zum grillen eingeladen. Ich habe etwas Angst vor dem Abend. Alles ist wie ich es erwartet habe- alle verstehen sich super, die Omis und Opis machen sich recht früh auf den Heimweg. Nun heißt es allerdings noch die besten Freunde der Welt zu verabschieden. Sicherlich ahnt ihr, was ich jetzt schreibe… Natürlich habe ich geweint. Vor allem aber habe ich auch gelacht, getanzt und die letzten Stunden unfassbar genossen.
Sonntag Verabschiedung meiner Eltern, Hund und Katze. Ziemlich hart für mich. Ich versuche mich so gut wie möglich zusammen zu reißen. Das klappt auch eigentlich ganz gut. Sicher auf Grund der Tatsache, dass meine Schwester bei uns ist, da wir ja mit ihr nach Hannover fahren, um von dort aus zu trampen.

Diese ganze Sache mit dem Abschied auf Zeit war nicht leicht für mich. Das ist mit Sicherheit völlig normal, alles andere wäre unmenschlich. Allerdings sind 1,5 Jahre eine lange Zeit. Es wird sich viel verändern. Wir werden uns verändern.
In dieser Zeit bauen unsere Freunde Häuser, die Kinder wachsen und wer weiß, ob nicht der ein oder andere verheiratet ist, bis wir zurück sind. Das ist der normale Lauf der Zeit. Jeder sollte tun, was ihn wirklich glücklich macht.

Früher oder später….

Anni

Iran – Wechselbad der Gefühle

Schon zum zweiten Mal tippe ich diese Sätze jetzt. Als qualifizierter Dokumentenlöscher könnte ich auf jeden Fall arbeiten. Das Problem daran ist nicht, dass mir nichts einfällt. Im Gegenteil. Das Problem ist, dass so viel passiert und wir jeden Tag so beschäftigt sind, dass ich einfach nicht dazu komme, viel zu schreiben.

Das heißt natürlich nicht, dass wir eine Sigthseeingtour nach der anderen machen, das heißt ganz einfach, dass die Menschen hier so unfassbar interessant und freundlich sind, dass man die Zeit doch lieber anders nutzt, als am Laptop.

Seit zwei Wochen sind wir jetzt hier und das wird zum Thema Iran vorerst der erste und letzte Post sein. Denn es ist ganz offiziell verboten über das Land zu schreiben, ganz zu schweigen davon, seine tatsächliche Meinung zu äußern. Heißt für uns, einfach die Zeit hier genießen. Während dessen tun wir selbstverständlich nichts dieser verbotenen Dinge. Nutzen kein Facebook, kein Whats App, fotografieren nicht, trinken keinen Alkohol, haben keinen Spaß und tanzen nicht-das war eh noch nie mein Ding. 😉

Aber so viel sei verraten: der Iran hat uns unheimlich überrascht. Ein ständiges Auf und Ab. Die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen, die Verbote, unglaubliche Gastfreundschaft, null Privatsphäre, traumhafte Landschaften, kein Umweltbewusstsein, eine aufstrebende und intelligente Jugend, die Kriminalität der Großstädte. Von Tag zu Tag sind wir hin und her gerissen.
Dennoch überwiegen selbstverständlich die positiven Dinge bei Weitem. Vieles ist auch nicht negativ, sondern für unsere Begriffe ganz einfach ungewohnt. So kommt es, dass ich nach vier Tagen über eine vorzeitige Abreise nachdenke und nach 7 Tagen über eine Verlängerung des Visums.
Wir verbringen unsere nächsten zwei Wochen, bis unser 30 Tages Visum ausläuft, voraussichtlich in Shiraz, Isfahan und bei unseren Freunden in Tehran. Auf Instagram könnt ihr uns bildlich verfolgen.

Anni

Ohne Plan verplant?!

Seit wie vielen Minuten denke ich jetzt über die Einleitung zu diesem Text nach!? Irgendwie hatte ich mir einen meiner ersten Texte der Reise etwas spannender vorgestellt.
Was ist bis jetzt passiert?
Sonntag Abend sind wir mit meiner Schwester in ihre Wohnung nach Hannover gefahren. Dass wir hier erst einmal einen Tag benötigen, um endlich mal auszuschlafen, loszulassen, unsere Rucksäcke und vor allem unsere Gedanken zu ordnen, war klar. Montag Mittag verkündet uns Laura, sie habe kurzfristig Dienstag frei bekommen. Zufällig ist auch Englische Woche in der 1.,2. und 3.Liga und Nürnberg auswärts in Hannover zu sehen, finde ich nicht gänzlich unansprechend. Also beschließen wir kurzer Hand auch Dienstag noch zu bleiben.

Während wir zu Fuß die Stadt etwas erkunden, die Frühlingssonne am Maschsee genießen und Zeit mit dem Schwesterherz verbringen, senden wir die ein oder andere Couchsurfinganfrage nach Amsterdam und Utrecht. So ist es ziemlich schnell Dienstag Abend, das Fußballspiel ist vorbei, die Rucksäcke gepackt und das Pappschild zum trampen liegt bereit.
Früh 05.30 Uhr aufstehen, gegen sechs in Richtung Autobahn und fröhlich Menschen anquatschen. Genau mein Ding. Ich freue mich drauf und eigentlich kann es von mir aus gleich losgehen. Oder?
Wo geht’s denn eigentlich hin? Amsterdam? Utrecht?
Viele nette Couchsurfer haben uns geantwortet, dass sie leider schon „ausgebucht“ sind, oder anderweitig nicht verfügbar. Einigen merkt man auch an, dass Amsterdam eben eine typische Touristenstadt ist. Viele haben Ansprüche, sind wenig begeistert von Backpackern, oder sogar uns zu verrückt. „Bei mir dürfen keine Paare schlafen…“, „…wer nach Amsterdam zum fotografieren kommt,braucht bei mir nicht übernachten…“, „Wir mögen nur Nudisten.“ -hmm, so hatten wir uns das irgendwie nicht vorgestellt.
Okay, was solls, dann eben ein Hostel, Hotel oder eine Jugendherberge. Denkste. Das kann man im Frühjahr anscheinend völlig vergessen. Jedenfalls zu gerechtfertigten oder fairen Preisen.
Nun könnten wir natürlich sagen , dass wir alles total scheiße finden und uns krampfhaft ein völlig überteuertes Hotel buchen, nur weil wir ja „geplant“ hatten in den Niederlanden zu beginnen. Das entspricht aber nicht im geringsten unserer Vorstellung.
Wir sind ohne jede Erwartung an das uns Bevorstehende heran gegangen, wir haben keine Pläne und Ziele. Die Ersten werden jetzt denken – hätten sie doch einfach mal einen vernünftigen Plan gemacht. So einen richtig deutschen Plan. Mit Zugabfahrtszeit, Hotelreservierung, Frühstück bis 10Uhr, am Wochenende bis 10.30Uhr und einer netten Stadtführung. Längst könnten die Flüge gebucht sein. Puhhh….das stresst mich schon während des Schreibens, haben wir doch jede Menge Zeit!
Ich bin zufrieden. Uns geht es gut, wir haben ein Dach über dem Kopf, verhungern auch nicht, wir konnten mehr Zeit mit meiner Schwester verbringen als es seit langem möglich war, es ist nichts negatives passiert – also: whatever. Was solls!?
An all diesen Gedanken merke ich, dass ich schon völlig entschleunigt bin. Vielleicht komme ich tatsächlich unerwartet gut mit meinem Leben „ohne Aufgabe“ klar.
Es ist gerade 01:30 Uhr in der Nacht und niemand sagt mir, dass ich jetzt schlafen sollte. Weder eine andere Person, noch mein Gewissen, noch ein Wecker. Immerhin haben wir jetzt 1,5 Jahre Zeit alles zu tun was wir möchten, wann immer wir wollen. Ein sehr sehr angenehmes Gefühl.
Mit diesem Gefühl schauen wir morgen einfach mal, wie es weiter geht. Soll es nach wie vor Amsterdam sein, oder starten wir vielleicht doch von Deutschland aus? Wir werden sehen.
Jedenfalls bleibt es so für euch und auch uns spannend 🙂

Anni