Malaysia – Alte Bekannte und neue Erfahrungen

Malaysia Malaysia…

Malaysia- ein Land, welches durchaus auf unserer „Dort möchten wir mal hin-Liste“ stand. Aus irgendeinem Grund geht Malaysia manchmal in der Urlaubsplanung der Südostenasienreisenden etwas unter. Klar, zwischen Thailand, Indonesien und Singapur mag man es nicht leicht haben, aber woran liegt das? Das Land hat viel zu bieten und ist sehr modern. Zumal es ein super Land für Einsteiger in den Individualtourismus ist. Jeder -und ich meine jeder- hier spricht englisch. Am Anfang war ich völlig verwirrt. Eigentlich hatte ich mich gefreut, mein Bahasa (die Muttersprache der Indonesier und Malayen) verbessern zu können. Aber das ist hier nicht möglich. Mit jedem noch so jungen Kind und jedem noch zu älterem Opi kann man hier englisch reden. Bzw. sind die Menschen einfach nur irritiert, wenn man versucht in ihrer Muttersprache zu kommunizieren. Reisen ohne Sprachbarriere ist natürlich sehr entspannt. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren hier super. Auf Bahn, Fähre und Bus ist Verlass. Allgemein hat Malaysia viel zu bieten. Dazu aber im Laufe „unserer“ Geschichte mehr.

Mit 2 neuen Backpackerkumpels frühstücken wir, nach einer kleinen Hangovernacht, in unserem Hostel in Bangkok. Ich schaue auf mein Handy und lese eine Nachricht ala: „Hey, ich bin grad in Penang und hab ein Zimmer über. Kommt doch vorbei, wenn ihr mögt.“ Tja, was soll ich sagen- unsere Thailandpläne waren nicht wirklich ausgereift, um nicht gleich zuzugeben, es gab natürlich keine. Also kurz die Zugzeiten gecheckt, die Wäsche in den Rucksack geschmissen, die neuen Bekannten verabschiedet und im strömenden Regen zum Bus geflitzt. Gegen 15 Uhr sitzen wir im Nachtzug nach Malaysia. Früh um 7 Uhr kurzes umsteigen an der Grenze, ausstempeln in Thailand und das gefühlt einfachste Visa der Welt erhalten. In Malaysia darf man ganz einfach so oft man möchte einreisen und bekommt ein kostenfreies 90 Tage Visa an der Grenze ausgehändigt. Wow, das ist easy. Nun ja, einen Zug, eine Fähre und einen kleinen Spaziergang bei ca 100 Grad später, sitzen wir mit der lieben Lu, welche aus meinem Nachbardorf kommt, in einem gemütlichen Café. Verrückt wie das Leben so spielt…. Man wächst gemeinsam auf, sieht sich dann (oh Gott wir werden alt) ein Jahrzehnt nicht und am Ende sitzt man zusammen in Malaysia und schlürft ein Eiskäffchen. Schön 🙂

Lu hat vor einiger Zeit in Penang studiert. So kommt es, dass wir sehr schnell nicht nur die schönsten Fleckchen der sehr tollen und abwechslungsreichen Insel, sondern auch viele sehr liebe Menschen kennen lernen. In Penang erleben wir unzählige Shishaabende mit verrückten und liebenswürdigen Arabern, Mopedrennen mit unseren neuen Malay-Freunden, Essenseinladungen von der Straße in die Häuser der Familien, Foodporns in indischen Restaurants und nächtelange Gespräche über Familie, Kultur, Religion, Liebe und das Leben.

Wir haben diese Insel so ins Herz geschlossen, dass wir am Anfang ca 2,5 Wochen (okay, dazu kam, dass es mich mal wieder auf Grund der mir nach wie vor unerklärlich sibirisch eingestellten asiatischen Klimaanlagen, umgehauen hat), und später ein weiteres Mal für mehr als 2 Wochen nach Penang kamen. Obwohl man auch sagen muss, dass wir beim zweiten Mal mal wieder sehr viel Glück hatten. Als ich bei Couchsurfing eine Nachricht von Arthur erhielt, dass wir doch gern ein paar Tage in seinem Haus nächtigen könnten, wenn wir denn mit dem Hund spazieren gehen würden, hatte ich nicht im Geringsten mit so was gerechnet. Nicht mit so einem tollen Haus, einem unfassbar süßem Hund, einem tollen Couchsurfinghost, nicht mit mehr als zwei Wochen dort. Alles war perfekt. Die Chemie hat gestimmt und noch dazu war es der pure Luxus: Pool, Gym, Mini-Calisthenicspark – Wahnsinn! Klar braucht man so was nicht um glücklich zu sein, aber glaubt mir, bei den Temperaturen in Penang benötigt man entweder eine tragbare Dusche für die Handtasche (haha- Handtasche) oder einen Pool.

Zwischen unseren zwei Aufenthalten in Penang hatten wir natürlich ein bisschen Zeit Malaysia zu bereisen. Für uns ging es während des Ramadans nur an der Westküste entlang. Die Ostküste punktet mit einsamen Inseln, Tauchspots und Traumstränden. Sicher alles ganz nett, aber entweder Luxus und höllisch teuer, oder während des Ramadans geschlossen. Naja, das ist schon in Ordnung, wir wollen ja keine 18 Monate Badeurlaub machen.

Unsere erste Station ist Ipoh. Wir trampen hier her. Hat in Deutschland ja auch geklappt. Und da erfahrungsgemäß die Menschen nur netter werden können, sollte es kein Problem darstellen. Gesagt-getan. Wir haben ca die gleiche Zeit benötigt, welche der Bus benötigt hätte. In Ipoh schlafen wir in einem Traum von einem Hostel, sehen ein paar nette Moscheen und stoßen mit einem Radler auf meinen 27. Geburtstag an. Nunja, so haben wir auch gelernt, dass man um 21.05 Uhr in Malaysia also keinen Gin mehr kaufen kann.

Nächste Station Kuala Lumpur! Ich bin gespannt auf die quirlige Metropole. Bis jetzt waren wir hier nur zwei Mal am Flughafen. Und selbst der war schon beeindruckend. Auch nach KL trampen wir – klappt wieder super. Eine liebe Familie fährt uns direkt zu unserer AirBnB Unterkunft (Registriere dich bei Airbnb und erhalte 36€ Rabatt auf dein erstes Abenteuer. Hier ist mein Einladungs-Link:https://www.airbnb.de/c/annaf15174?s=12) Wir haben das Glück mitten im Center zu sein und können quasi alles fußläufig erreichen. So erkunden wir schöne Parks, die Twin Towers, Chinatown, Little India und bestaunen die riesigen Shoppingmalls. Eins der schönsten und faszinierendsten Dinge an Malaysia ist der Kulturenmix. Über 30% Chinesen und mehr als 10% Inder leben hier. Das heißt nicht nur, dass für jeden Geschmack etwas zum Essen dabei ist, nein das heißt auch, dass dieses Land ein riesiges Vorbild ist. Hier stehen Hindutempel, Chinesischer Tempel, Kirche und Moschee nebeneinander. Klar – warum auch nicht? Tut es ja auch keinem was, wenn denn jeder an seine Religion glaubt und sich einfach mal um sich kümmert. Jedenfalls macht das das Reisen hier sehr interessant. Überall gibt es ein kleines indisches oder chinesisches Viertel. Oder auch ein Großes 😉 Manchmal fühlt man sich ein wenig, als wäre man in mehreren Ländern gleichzeitig.

In KL treffen wir uns gleich an unserem ersten Abend mit Khairul. Ihn haben wir letztes Jahr in Indonesien kennengelernt. Er war mit seiner Frau und seinem süßen Sohn Mika im Urlaub. Wir kamen ins Gespräch, tauschten Kontaktdaten aus und er sagte, wenn wir je nach KL kommen sollten, sollen wir uns unbedingt melden. Dass das nun tatsächlich 7 Monate später der Fall ist, damit hat sicher keiner von uns gerechnet. Wir haben eine tolle Zeit zusammen. Khairul ist super. Am nächsten Tag verbringen wir viel Zeit mit ihm, seiner Frau Chikin und dem kleinen Mika. KL gefällt uns, wir bleiben mal wieder länger als gedacht. In der vierten und fünften Nacht schlafen wir bei Khairul und seiner Familie etwas außerhalb und genießen die Zeit zusammen. Am letzten Tag fahren sie tatsächlich auch noch zu unserem nächsten Ziel Melakka.

Auch in der kleinen Hafenstadt bleiben wir länger als gedacht, wie überraschend. Wir wohnen in einem sehr familiären Hostel, genießen das Kleinstadtleben und nutzen die Zeit um mal ein wenig zu planen, Fotos zu sortieren, am Blog zu werkeln und uns zu überlegen, wie es weiter geht. Melakka hat viel zu bieten. Die portugiesischen, britischen, dänischen und japanischen Besatzungen kann man noch sehr gut erkennen und das macht das Städtchen sehr spannend.

Nun soll es ein paar Tage nach Singapur gehen. Zum Glück haben wir einen Couchsurfinghost gefunden, die Stadt würde sonst ein echtes Loch in unser Budget reißen. Singapur bekommt jedoch seinen eigenen Post 😉

Nach ein paar Tagen kommen wir zu dritt in JB (Johor Bahru) an. In Singapur haben wir Lu wieder eingesammelt und nach 2 relaxten und witzigen Tagen machen wir uns mit einer 12 stündigen Busfahrt zurück auf den Weg nach Penang, um hier das Ende des Ramadans zu feiern.

Circa 6 Wochen Malaysia liegen nun hinter uns. Puh Malaysia- was sag ich zu dir?

1. Deine kulturelle Vielfalt ist faszinierend. Es macht Spaß zu sehen wie frei, unabhängig und friedlich deine Bewohner leben.

2. Dein Essen reicht mir jetzt aber auch langsam. Ich möchte nicht mehr verwundert angeschaut werden, wenn ich nach Gemüse frage und habe auch keine Lust mehr frittiertes Brot zu essen. Ja, es ist nett malay, chinesisch und indisch essen zu können- wenn aber jeder gleich viel Öl verwendet, macht es die Auswahl auch nicht leichter. Nicht dass es schlecht war- nein, ganz und gar nicht. Aber gesund war es eben auch nicht.

3. Deine Architektur ist beeindruckend. Es ist schön zu sehen, dass man die Vergangenheit und ihre schönen Facetten erhalten möchte.

4. Deine Einwohner sind sehr herzlich, sehr hilfsbereit und intelligent. Fördere deine Schüler und Studenten weiterhin so, sie sind dir dafür sehr dankbar.

5. Pass ein bisschen besser auf dich auf. Mit ein bisschen mehr Steuern auf den Sprit, 10 Cent pro Plastiktüte, oder anderen kleinen Dingen könnte man einiges im Land verändert. Natürlich gilt das für alle südostasiatischen Länder, aber du bist auf dem Wissens- und Entwicklungsstand es ändern zu können und über Umweltschutz aufzuklären.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich in Malaysia neue Freunde gewonnen habe, viel gelernt habe, einen tollen Ramadan erlebt habe und sehr schöne Natur, Architektur und Kultur sehen und kennen lernen dürfte.

Ich kann dieses vielfältige Land jedem ans Herz legen.

Für mich ist es allerdings denke ich genug. Sicher besuchen wir unsere Freunde in Penang oder KL noch das ein oder andere Mal, doch nun warten Länder mit geringeren westlichen Standards und dementsprechend mehr Abenteuern auf uns.

Anni

 

P.S.: In unserer Reisegallerie findet ihr übrigens alle Highlights nochmal in Bildern (HIER)

*****Keep your face always toward the sunshine and the shadow will fall behind you*****

3 thoughts on “Malaysia – Alte Bekannte und neue Erfahrungen

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